Unterschiedlichste Größen und Leistungsniveaus für alle Arten von Aufgaben bis hin zu anspruchsvollsten Spielen mit hoher Detailwiedergabe. Doch wie findest du das Notebook, das zu dir passt? In diesem Text zeigen wir dir, worauf du beim Laptop-Kauf achten musst.
MATERIAL: KUNSTSTOFF IST ROBUST, ALUMINIUM WIRKT EDEL
Der erste Eindruck ist auch beim Notebook-Kauf entscheidend. Der Zuschnitt und die verwendeten Materialien günstiger 15 Zoll-Notebooks sind zwar längst nicht so hochwertig wie bei teuren Business-Notebooks; Bauhöhen von unter 20 mm lassen sie aber auch nicht mehr als Plastikbomber erscheinen.
inige Hersteller führen Aluminiumgehäuse zu Preisen von weniger als 400 Euro im Programm. Diese mögen auf den ersten Blick leichter sein und edler wirken. Robuster sind sie aber nicht immer. Bei kompakten Reisebegleitern finden sich in seltenen Fällen auch Materialien wie Carbon oder Magnesium.
TASTATUR UND TOUCHPAD: BILLIGE EINGABEGERÄTE TRÜBEN DEN SPAS
Die Eingabegeräte sind letztlich eine Preisfrage. Sparen an der falschen Stelle rächt sich allerdings. Eine sich unangenehm anfühlendes Touchpad oder ein ruckelnder Cursor trüben schnell die Freude. Leider lassen sich solche Feinheiten nur bedingt bei einem kurzen Ausprobieren feststellen.
Gleiches gilt für „weiche“, also sich durchbiegende Tastaturen. Hier helfen unsere Tests weiter! Das Gefühl beim Schreiben selbst ist letztlich Geschmackssache, wobei sich Vielschreiber über einen eher langen Hub und einen knackigen Anschlag freuen.
DISPLAY BEIM NOTEBOOK: GRÖSSE NICHT ALLE
TN, IPS, (AM)OLED – die Technologie hinter dem Bildschirm
Neben der Auflösung ist die für das Display verwendete Technologie für die Bildqualität entscheidend. Im Wesentlichen sind drei Varianten gebräuchlich, bei denen es sich jeweils um LEDs handelt. TN-Panels sind vergleichsweise einfach und lassen sich kostengünstig produzieren. Die im Aufbau komplexeren IPS-Displays zeichnen sich dagegen durch eine hohe Kontrastwiedergabe, eine bessere Farbdarstellung und hohe Blickwinkelunabhängigkeit aus. Beide Displaytypen benötigen eine Hintergrundbeleuchtung.
Im großen Unterschied dazu leuchten bei einem OLED die einzelnen Pixel aktiv auf. Damit verbessert sich noch einmal die Kontrastdarstellung, denn bei Schwarz leuchtet nichts, auf dem Bildschirm wird also ein „echtes“ Schwarz angezeigt. Allerdings sind OLED-Panels in der Herstellung recht teuer. Sie sind in ersten Notebooks ab 900 Euro zu finden.
Bildschirmgrößen im Laptop: Mobiler Begleiter oder PC-Ersatz?
Neben dem Preis bei der Wahl des richtigen Notebooks sind zwei Parameter entscheidend: Die benötigte Leistung und die Größe des Displays. Bei Letzteren haben sich in den vergangenen Jahren im Wesentlichen vier Klassen etabliert.
Viel unterwegs mit Notebook und Laptop?
Bist du viel unterwegs, wirst du die kompakten Ausmaße eines Laptops mit einer Bildschirmdiagonale von weniger als 13 Zoll zu schätzen wissen. Preisgünstige Chromebooks sind längst nicht mehr nur für Schule und Uni gedacht. Vielreisende finden in diesem Segment ebenso hochpreisige Modelle, etwa das Apple Macbook Air. Zudem verschwimmen die Grenzen zu den Tablets, wie z.B. beim Microsoft Surface oder Samsung Galaxy S8 Tab Ultra.
Die Zwischengröße fürs Business und die schlanke Linie
Bei Notebooks der 13- bis 14 Zoll-Kategorie tummeln sich viele schlank geschnittene Business-Modelle. Die Auswahl darüber hinaus ist jedoch ebenso vielfältig. Selbst Gaming-Notebooks mit leistungsstarken Prozessoren und Grafikkarten sind in der Größenordnung erhältlich.
Der Quasi-Standard
Das 15 Zoll-Segment stellt immer noch den Quasi-Standard dar. Ob schlichte Schreibmaschine oder High-End-Notebook, ob elegantes Business-Laptop oder Entertainer mit drehbarem Bildschirm, nichts ist unmöglich. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Prozessoren: Kaum einen Notebook-Chip, der nicht in einem System dieser Klasse wiederzufinden wäre. Die Preise sind dementsprechend vielfältig.
Große Diagonalen für Office- und Gaming-Laptops
Oberhalb der 15-Zoll-Klasse, etabliert sich das 16-Zoll-Format immer stärker: Dank des Seitenverhältnisses von 16:10 wächst die Höhe und damit die Arbeitsfläche in Office-, Grafik- und Multimediaanwendungen. Die Notebooks wachsen äußerlich aber kaum. 17,3 Zoll sind jedoch nach wie vor sehr populär – ob in einfachen Office-Laptops, mobilen Workstations oder Gaming-Notebooks. Günstige Bildschirmgiganten sind ab 350 Euro zu haben. Größe und Gewicht setzen den Reiseambitionen jedoch Grenzen.
Noch vergleichsweise selten sind die größeren Pendants zu den 16-Zoll-Displays: Insbesondere bei den leistungsstarken Gaming-Laptops setzen ersten Hersteller auf Bildschirme mit einer Diagonale von 18 Zoll, die dann ebenso auf einem Seitenverhältnis von 16:10 basieren.
Convertibles: Die flexible Art
Die direkten Bildschirmeingaben machen das Leben an so mancher Stelle angenehmer. Aktuell finden sich im Prinzip zwei Formate. Das 2in1 ist ein Tablet mit einer ansteckbaren Tastatur. Apple, Microsoft und Samsung setzen auf anspruchsvollere Nutzer. u.a. zeigen. Günstige Modelle finden sich vorrangig in Verbindung mit Googles Chrome OS.
Notebooks mit einem drehbaren Display werden in allen Preisklassen geboten und können insbesondere bei teureren Ultrabooks schon fast erwartet werden. Allerdings musst du hier kompromissbereit sein. Das sogenannte Convertible ist aufgrund der Tastatur schwerer und auf der Couch schnell sperriger.
Hände weg von geringen Auflösungen
Die Auflösung bei den Displays ist so vielfältig wie ihre Größe: Im untersten Leistungssegment gibt es noch 1366 x 768 Pixel. Die Pixeldichte ist mit 135 ppi zwar noch höher als bei einem 17,3-Zöller mit Full-HD-Panel (127 ppi). Die damit verbundenen Artefakte begeistern jedoch nicht.
Höhere Auflösungen mit einer hohen Detailschärfe schmeicheln dem Auge. Bei einer Bildschirmdiagonale von 15,6 Zoll und einer 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) lässt sich eine Pixeldichte von 282 ppi errechnen. Eine Bildschirmbreite von mehr als 2000 Pixeln bekommst du bei Notebooks mit Bildschirmgrößen um 13 Zoll ab etwa 800 Euro.
PROZESSOR: DAS IST WICHTIG BEIM NOTEBOOKKAUF
Der Leistungsunterschied zwischen Desktop-PC und Notebook wird geringeres
Einst galten Notebooks im Vergleich zum klassischen Desktop-PC per se als langsam. Doch das hat sich längst geändert. Die neuen High-End-Notebooks mit AMDs schnellen Ryzen-7- und Intels Core i9-13900HX-Chips liefern – kombiniert mit einer entsprechenden Grafikkarte, etwa aus Nvidias RTX-4000-Serie – eine Leistung, die selbst bei hohen Ansprüchen einen Desktop-PC obsolet macht.
Intel: Mehr Leistung durch mehr Kerne
Das unterstreicht Intel mit Raptor Lake, der neuen Architektur, die auf Alder Lake aus dem vergangenen Jahr folgt. Dabei ändert sich am grundsätzlichen nichts, es wird jedoch teils kräftig nachgeschärft. Nach wie vor werden leistungsstarke P(ower)- mit effizienten E-Kernen kombiniert. Allerdings werden die neuen Modelle teilweise mit deutlich mehr Kernen bestückt: So bekommt der i7-1370P nun 6 P-Kerne – beim i7-1270P waren es noch vier. Gleichzeitig wird die maximale Taktgeschwindigkeit um satte 400 MHZ angehoben. Der Leistungszuwachs liegt bei etwa 15 Prozent.
Auch bei den H-Modellen, die für leistungsstarke Gaming-Notebooks und mobile Workstations gedacht sind, gibt es mehr Kerne: Der i9-13950HX bringt nun 16 E-Kerne mit, während sich der i9-12950HX noch mit acht begnügen musste. Ähnlich sieht es bei der Taktgeschwindigkeit aus, die um maximal 500 MHz angehoben wird. Die neue Speerspitze stellt der i9-13980HX dar, der noch mal 100 MHz schneller ist.
Bewegung bei Intel am unter Ende der Leistungsskala
Die architektonischen Fortschritte, die Intel bereits im vergangenen Jahr der Mittel- und Oberklasse angedeihen ließ, erreichen in diesem Jahr auch das Einsteiger-Segment – und führen zum Aus von Celeron und Pentium.
Die neuen Chips werden mit einem „N“ in der Typen-Bezeichnung gekennzeichnet und verfügen ausschließlich über die E-Kerne. Den Einstieg markiert der Intel Prozessor N100, der lediglich vier CPU-Kerne mitbringt, die mit maximal 3,4 GHz getaktet werden.
Der leistungsstärkste unter den wenig performanten ist der i3-N305, der im acht E-Kernen bestückt wird. Sie arbeiten mit einem Takt von 3,8 GHz. Auch von der GPU können keine Wunder erwartet werden. Intel setzt hier auf das lahme UHD-Design, das mit lediglich 24 bis 32 Execution-Units bestückt wird.
Wenig Neues bei der Intel-GPU
Bei den Grafikeinheiten enttäuscht Intel in diesem Jahr die Erwartungen. Der Hersteller hat zwar mit der ARC-Serie eigene Desktop-Grafikkarten auf den Markt gebracht, doch in den Notebook-Chips steckt weiterhin die Iris-Pro-GPU, die Ende 2019 auf den Markt kam. Sie profitiert natürlich auch von Verbesserungen beim Herstellungsprozess und hat mehr Takt bekommen, doch im Vergleich zu den AMD-GPUs gerät sie – wieder einmal – ins Hintertreffen.
Ryzen 7000: AMDs Zen-4-Architektur hält Einzug
Für die Chips der neuen Ryzen-7000-Serie greift AMD auf die Zen-4-Architektur zurück, die in nun zwei Serien genutzt wird. Unter der Bezeichnung „Phoenix“ werden drei Modelle geführt, die das Kürzel „HS“ im Namen führen.
Die Chips werden in einer Strukturbreite von 4 nm gefertigt und sind mit einer TDP von 35 bis 54 W für schlanke Notebooks gedacht. Während der Ryzen 7 sowie der Ryzen 9 der Serie mit acht Kernen bestückt werden, die 16 Threads parallel verarbeiten, stehen beim Ryzen 5 – wie bisher auch sechs physische und zwölf logische CPU-Kerne bereit.
Als GPU kommen die Radeon 760M und 780M zum Einsatz, die vergleichsweise hohe Taktraten von 2,8 bis 3,0 GHz aufweisen und jetzt auf der RDNA3-Architektur basieren. Neu ist außerdem der Support von Arbeitsspeicher im DDR5- bzw. LPDDR5-Format. Sogar LPDDR5x-RAM wird bereits mit einer Geschwindigkeit von bis zu 7.500 MHz unterstützt.
HX-Modelle mit 16 Kernen fürs Gaming-Notebook
Daneben stehen drei Modelle der 7045HX-Serie, auch als „Dragon Range“ bezeichnet, zur Verfügung. Sie besitzen zwischen acht und 16 physische CPU-Kerne, die mit Taktgeschwindigkeiten von 2,5 bis 3,6 GHz zu Werke gehen. Bei eingeschaltetem Turbo steigt die Geschwindigkeit auf bis zu 5,4 GHz.
Dementsprechend dürfen sich die Chips auch mehr Strom genehmigen: Die TDP liegt hier bei 55 bis 75 W. Eine kleine Kuriosität ist die GPU. Hier setzt AMD auf die im Vergleich zu den Phoenix-Chips schwächere Radeon 610M, die mit einem Takt von 2,2 GHz arbeitet. Der Grund ist naheliegend: Notebook-Hersteller werden den Dragon-Range-Prozessoren einen zusätzlichen Grafikchip mit mehr Power zur Seite stellen. Beim RAM wird ebenso ein etwas geringeres Tempo geboten. Er wird nach der DDR5-5200-Spezifikation verbaut.
Bei den Pro- und U-Chips von AMD handelt es sich dagegen um alten Wein in neuen Schläuchen. Bei den CPUs wird noch einmal die Zen-3(+)-Architektur aufgemöbelt. In den für OEM-Abnehmer bestimmten Ryzen Pro wird noch auf die ansonsten aussortierte Vega-GPU vertraut.
Dezidierte Grafikchips nur in der Oberklasse
Die Iris-Grafikeinheit mag leistungstechnisch an Boden verlieren. Sie ist jedoch nach wie vor flott genug, um (dezidierte) AMD- und Nvidia-GPUs aus dem mittleren Leistungssegment herauszuhalten. Separate Grafikchips sind ausschließlich in leistungsstarken Laptops fürs Spielen oder in mobilen Workstations zu finden. Insbesondere Nvidias Geforce-RTX-4000-Serie zeigt allerdings, was im Klapprechner mittlerweile möglich ist. Notebooks mit der RTX 4080 oder gar der noch mal 25 Prozent schnelleren 4090 lassen auch bei anspruchsvollen Gamern kaum noch den Wunsch nach mehr Leistung aufkommen.
Und was ist mit ARM?
ARM-SoCs zeigen spätestens mit Apples M-Serie ihre Potentiale in Notebooks. Daneben gibt es zahlreiche Chromebooks mit Qualcomms Snapdragon 7c, die allerdings schon den Indiz liefern, warum die Windows-Notebooks eine Rarität bleiben: Sie sind schlicht langsam. Das ließ sich nicht zuletzt am Test des Samsung Galaxy Book Go im vergangenen Jahr erkennen. Und auch der als leistungsstark angepriesene Snapdragon 8cx 3 konnte den vollmundigen Ankündigungen keine Taten folgen lassen. Das integrierte 5G-Modem ist da für die meisten nur ein schwacher Trost.
Arbeitsspeicher im Notebook: 4 Gigabyte sind zu wenig
Für die Leistung eines Rechners ist der Arbeitsspeicher entscheidend, denn hier werden die für die geöffneten Programme nötigen Daten vorgehalten. In günstigen Einsteiger-Notebooks werden oft nur 4 GB RAM verbaut. Dann beschlagen schon Betriebssystem und Browser große Teile der vorhandenen Kapazität. Ab etwa 450 Euro gehören 8 GB zum guten Ton. In der gehobenen Mittelklasse werden immer öfters 16 GB verbaut. Bei leistungsfähigen Klapprechnern sind auch Konfigurationen mit 32 GB keine Seltenheit mehr.
Wenn du ein Notebook kaufen möchtest, lohnt es sich zu überprüfen, ob der Arbeitsspeicher fest verlötet wurde oder nachträglich aufgerüstet werden kann. Manche Hersteller fixieren auch nur einen Teil des Arbeitsspeichers.
DATENSPEICHER IM NOTEBOOK: EMMCS VERDRÄNGEN SSDS BEI GÜNSTIGEN LAPTOPS
Auch beim Datenspeicher steht eine kleine Zeitenwende bevor: Haben SSDs gerade erst gegenüber Festplatten verdrängt, sind sie nun schon wieder auf dem Rückzug – zumindest, wenn der Preis ein wesentliches Kriterium ist. Mittlerweile erreichen embedded Multi Media Cards Speicherkapazitäten von bis zu 512 GB und haben damit eine hohe Alltagstauglichkeit erreicht.
Allerdings fallen Übertragungsgeschwindigkeiten geringer aus. Es sind nur aufgelötete Speicherkarten. Selbst die langsamsten SSDs waren in unseren Tests immer noch deutlich schneller.
SSDs gehören dagegen in Mittelklasse-Notebooks zum Standard. In der Preisklasse um 1000 Euro dürfen sie gern ein Volumen von 1 TB bereitstellen. Zudem hat sich PCIe-4.0-Schnittstelle durchgesetzt, sodass Übertragungsgeschwindigkeiten von 6500 MB/s und mehr beim Lesen sowie 4000 MB/s beim Schreiben möglich werden.
ANSCHLÜSSE: USB TYP A UND TYP C SOLLTEN IN DEINEM NOTEBOOK NICHT FEHLEN
Totgesagte leben länger. Das gilt auch für die klassische USB-Schnittstelle (Typ A), die am Notebook längst nicht ausgedient hat. USB-Typ-C ist Pflicht und ein HDMI-Port mehr als nur schmückendes Beiwerk. Viele Monitore und Beamer können problemlos per HDMI angesprochen werden. Doch gerade manches schlanke Business-Notebook verlangt hier Abstriche.
Bei den USB-Typ-C-Schnittstellen lohnt ein genauer Blick. Es existieren mehrere Standards parallel, die unterschiedliche Raten bei der Datenübertragung bewerkstelligen. Auf der sicheren Seite bist du mit USB 3.2 Gen 2, steckt in dem Notebook ein Intel-Chip steht meist Thunderbolt 4 zur Verfügung.