Fotografieren mit Smartphone: 19 Tipps für bessere Fotos

Und schon wieder ist es passiert: Plötzlich sehe ich eine geniale Landschaft und ich habe keine richtige Kamera dabei. Kennst du das Gefühl?

Allerdings habe ich dann zum Glück mein Smartphone zur Hand. Damit kannst du mittlerweile richtig gute Bilder machen. Du musst nur wissen wie. So machst du mit dem Smartphone Fotos, die aussehen wie vom Profi gemacht.

Smartphone-Fotografie ist so einfach: Handy aus der Tasche, abdrücken und fertig! Wirklich? Ein paar Dinge solltest du zum Motiv allerdings beachten.

  • Welche Perspektive ist die beste?
  • Wie setze ich das Objektiv am besten in Szene?

Beachtest du die Tipps, ist es einfach, die Kompaktkamera liegen zu lassen und dein Handy zu nutzen.

Smartphone-Fotografie im Urlaub

Immer öfter bleibt im Urlaub die richtige Kamera daheim. Denn ein neues Smartphone bietet alle Möglichkeiten hochauflösende und gute Bilder zu machen.

Klar – ein Handy kann nicht zaubern. So bleibt für Profis eine richtige Kamera unverzichtbar. Für den normalen Anwender genügt das Handy mittlerweile oft aus.

Legst du wert auf knackig scharfe, gut belichtete Fotos mit tollen Farben? Dann gilt es einige technische und gestalterische Grundlagen zu kennen und beherrschen.

Ich verrate dir einfache Tipps und Tricks damit du deine Lieblingsmotive besser fotografieren kannst. Alles, was du zum Fotografieren mit Handy wissen musst! Weitere Tipps gibts für Zubehör bei der Smartphone-Fotografie. 

Jede Reise ist anders

Generelle Tipps zur Belichtung und Einstellung kann man an Smartphones und bei Kameras nicht geben. Denn jede Reise ist anders. Ein Foto mit Strand und Meer in der Karibik würde ich anders fotografieren als dasselbe Motiv bei eiskalten Temperaturen in der Arktis.

Ich verrate dir trotzdem Tipps und Tricks, damit du deine Motive bewusster wahrnimmst und dich traust, auch mal ein wenig auszuprobieren.

Lass dich vor der Reise inspirieren und sammle Ideen! Trau’ dich und greife zum Smartphone. Auch ich lasse immer öfter die Kamera im Rucksack und greife zum Handy um zu fotografieren!

Wohin geht die Reise?

Vor jeder Reise inspiriere ich mich. Suche im Internet nach tollen Motiven. Vor allem Instagram und Pinterest sowie die Google Bildersuche helfen bei der Recherche.

Für Reisen in kältere Regionen (ich erinner mich an meine Reise in die Arktis) musst du bedenken, dass der Akku schneller leer ist. Packe einen externen Akku ein, um das Smartphone am Tag laden zu können. Was ist schlimmer, als ein leerer Akku wenn das nächste Motiv darauf wartet fotografiert zu werden?

Als nächstes überlege ich, ob ich Aufnahmen Unterwasser machen möchte. Denn für Smartphone gibt es mittlerweile gute wasserdichte Hüllen. Ideal für alle, die keine Action Kamera besitzen. Tipps für Unterwasser Gehäuse findest du am Ende unter dem Punkt “Zubehör”.

Planst du, Nachts zu fotografieren? Dann packe ein Handy-Stativ ein. Weiter unten verrate ich dir, welche ich besitze und nutze.

Gehst du in die Berge zum Wandern? Dann wirst du mit großer Sicherheit kein schweres Equipment tragen wollen. Vertraue auf dein Können am Handy.

Fazit: Je besser du dich vorbereitest, umso leichter fällt es dir, Objekte vor Ort festzuhalten!

Hochformat, Querformat oder Quadratisch?

Bevor du dein Motiv fotografierst, musst du dich zwischen Hoch- und Querformat entscheiden. Eine alte Regel besagt “Fotografiere quer, sehe mehr”, dies gilt seit der zunehmenden Nutzung von Smartphones als überholt. 

Seit Instagram Stories, IGTV oder Pinterest, welche alle im Hochformat funktionieren, gelten andere Regeln. Das Hochformat hat sich dank sozialen Netzwerken zum eigentlichen Standard in der Smartphone-Fotografie gemacht.

Für Landschaftsaufnahmen oder Gruppenfotos nutzen wir nach wie vor das Querformat. Für Selfies oder Porträts eignen sich Hochformat oder sogar das quadratische Format. 

Aktiviere die Rasteransicht

Eine Funktion, die ich sowohl am Smartphone als auch an der professionellen Kamera nicht missen möchte sind die Gitterlinien.

Beim iPhone findest du diese Funktion unter: Einstellung > Kamera > Raster.

Jetzt werden dir zwei horizontale und zwei vertikale Linien eingeblendet. Diese teilen dein Display in neun gleiche Rechtecke. Versuche dein Objekt auf eines der Kreuzungspunkte zu platzieren. Dies nennt man in der Fotografie “Zwei-Drittel-Regel” oder auch Goldener Schnitt.

Die Fotos wirken spannender und die Bildkomposition gelungener. Anstatt dein Hauptmotiv einfach in der Bildmitte zu platzieren, lege es entlang der Kreuzungspunkte des Rasters.

Nutze natürliches Licht, deaktiviere den Blitz

Ich rate jedem, den Blitz auszuschalten. Auch bei der richtigen Kamera nutze ich nie einen Blitz, sondern natürliches Licht. Mit Blitz aufgenommene Bilder sind häufig überbelichtet, Kontraste und Farben werden falsch wiedergegeben. Die Haut bei Personen wirkt blass, Objektive zu grell.

Auch Nachts kannst du natürlich vorhandenes Licht in Form von Lampen und Laternen nutzen. Das Bild kannst du dank Apps später nachbearbeiten. Achte darauf, dass die Bildqualität nicht leidet.

Eine Ausnahme gibt es allerdings:

Fotografierst du im Hellen mit Blitz, werden Schatten viel weicher dargestellt. Probier es aus. Einmal mit und einmal ohne Blitz. Vergiss danach nicht, den Blitz wieder zu deaktivieren.

Fokus und Belichtung der Kamera anpassen

Kameras von Smartphones stellen den Fokus und die Belichtung automatisch ein. Die Funktion zur Gesichtserkennung sorgt für eine ausgewogene Belichtung der Gesichter. Bei der Landschaftsfotografie lohnt es sich meist, die Belichtung und den Fokus manuell anzupassen.

Tippe auf den Bereich im Display, der fokussiert werden soll. Damit blendest du außerdem die Belichtungseinstellungen ein. Zunächst tippst du auf die Stelle, an die der Fokus verlagert werden soll. Danach ziehst du die erscheinende Taste “Belichtung anpassen” (neben dem Quadrat für den Fokusbereich) nach oben oder unten.

Willst du diese Einstellungen für die nächste Aufnahme sperren, tippe mit dem Finger lange auf den Fokusbereich, bis oben “AE/AF-Sperre” eingeblendet ist.

HDR Modus

Ist der Kontrast zu hoch (Himmel zu hell, Vordergrund zu dunkel), dann mache ein Foto im HDR-Modus. Dieser erstellt zwei Fotos und legt diese übereinander. Der Himmel wirkt dann dramatisch, die Sättigung ist optimiert. Dieser Bildstil mag nicht jeder. Ich normalerweise auch nicht ehrlich gesagt. Zur Smartphone-Fotografie ist die HDR-Aufnahme oft sehr nützlich und liefert überraschende Ergebnisse.

Bildaufbau

Je mehr du auf eine optimale Bildkomposition achtest, desto gelungener ist das Foto. Oft enthält das Motiv nur ein Hauptobjekt. Alles andere wirkt oft überladen. Außer bei der Landschaftsfotografie. Ein richtiger Fotograf wird dir raten, dass ein Objekt nie das gesamte Bild ausfüllen sollte. Er wird dir den Tipp geben, dass das Bild zu zwei Drittel aus Negativraum bestehen soll. Das Auge des Betrachters wird dann automatisch auf das Objekt gelenkt. Probiere es aus!

Mit Apps zur Bildbearbeitung kannst du Fotos im Nachhinein noch lebendiger wirken lassen. Ich lege dazu gerne eine Vignette um das Bild, um den Fokus dank Licht noch mehr auf das Objekt zu lenken. Mehr Tipps zur Bildbearbeitung folgen bald in einem separaten Artikel.

Kamera bzw. Linse wechseln

Meine liebste Funktion im iPhone 11 Pro ist die Ultraweitwinkel-Kamera. Du glaubst nicht wie oft auf Reisen beim fotografieren genau diese Funktion zum Einsatz kommt. Achte allerdings darauf dass dein Handy nicht zu sehr geneigt ist. Dann verzerrt es sehr. 

Ein weiteres Plus ist die neue Kamera-App. Diese zeigt dir am iPhone 11 und 11 Pro, was außerhalb des Bilderrahmens passiert. Dies hilft oft um zu entscheiden, doch auf eine andere Kamera im iPhone zu wechseln. Ich wechsele damit oft spontan hin und her, bis ich die ideale Einstellung zum Fotografieren gefunden habe.

Es gibt drei Kameras:

Weitwinkelkamera (1x), Ultraweitwinkel-Kamera (0,5x) oder die Telefonkamera (2x).

Serienaufnahmen vermeiden verwackelte Fotos

Was mit der richtigen Kamera funktioniert, geht auch mit dem Smartphone. Fotografierst du schnelle Bewegungen oder hektische Szenen halte den Auslöser gedrückt. Dank Serienaufnahmen machen neue Handy-Kameras je nach Auflösung bis zu 120 Bilder pro Sekunde.

Der Autofokus wird zwar nicht nachgefühlt, aber dank hoher Frequenz steigt die Chance auf gute und scharfe Fotos. Oft ist das 3. Bild und eines der letzten der Serie am besten.

Nutze einen Auslöser

Verwackelte Fotos vermeidest du außerdem, wenn du einen Auslöser nutzt. Diese sind zum Beispiel die Lautstärke Taste am Handy oder Kopfhörer oder eine Apple Watch fürs iPhone.  Vor allem bei der Fotografie im Querformat ist die Auslösung per Lautstärke-Regler ideal. Es gibt auch Bluetooth Sender zum Auslösen am Handy schon ab 10 €.

Reinige die Linsen an den Objektiven

Ich bin bei diesem Punkt oft nachlässig. Dom reinigt jedesmal die Linsen seines iPhones, ehe er ein Bild macht. Fingerabdrücke und Schmutz sind kaum zu sehen, verursachen aber eine Trübung am Bild. Nutze ein Taschentuch oder dein T-Shirt falls kein Brillenputztuch greifbar ist. Festsitzenden Schmutz bekommst du mit einem Spritzer Glasreiniger oder Wasser weg.

Wenig Licht: Nutze den Nachtmodus

Auf den neueren Modellen kannst du den Nachtmodus verwenden, um bei schwacher Beleuchtung länger zu belichten und mehr Details festzuhalten. Die Dauer der Belichtung wird im Nachtmodus automatisch bestimmt. Du kannst aber auch hier manuell den Regler verschieben und somit die Belichtungszeit verändern. Ich experimentiere gerne damit herum und prüfe dann, welches Foto mir am besten gefällt.

Porträt-Modus für Hintergrundunschärfe

Fotos wirken harmonischer, wenn der Hintergrund unscharf ist. Dies nennt man in der Fotografie Tiefenschärfe. Je verschwommener der Hintergrund ist, umso mehr hebt sich dein Objekt (Person, Gebäude, Tier oder Essen) hervor. Die Art und Weise, wie eine Kamera diese Unschärfe darstellt nennt man Bokeh. 

Um mit Bokeh zu fotografieren, musst du am iPhone den Porträt-Modus nutzen. Dabei kannst du die Blende (f) vergrößern oder verkleinern. Je niedriger die Zahl, umso unschärfer der Hintergrund. 

Mit Apps wie Snapseed kannst du diese Unschärfe im Nachhinein hinzufügen. Unter Tools -> Fokuseffekt. Allerdings erkennt Snapseed nicht dein Objekt. Ich verzichte auf ein nachträgliches hinzufügen und nutze direkt den Porträt-Modus.

Ändere die Perspektive

Normal fotografiert man immer “aus der Hand” und fotografiert darauf los. Alles auf Augenhöhe oder ein wenig weiter unten. Wenn du ein Objekt perspektivisch ablichten möchtest, solltest du die Perspektive ändern. Knie dich hin und richte das Handy nach oben Richtung Himmel. Oder steige auf eine Bank oder Mauer und nutze die Vogelperspektive. Experimentiere damit.

Ganz neue Perspektiven erhältst du durch Aufstecklinsen. Als Zubehör gibt es Tele-Makro- und Fischauge-Linsen. Allerdings solltest du in der Nutzung darauf achten, dass keine Vignetten (dunkle Ränder) oder Unschärfe an den Ecken entstehen.

Kreative Effekte und Spiegelungen

Spiegelungen eignen sich ideal, um neue Ansichten zu schaffen. Die Natur bietet sie, du musst nur darauf achten. Sind überall Pfützen nach Regen? Fotografiere in Pfützen und die Spiegelungen darin. Auch Seen und Flüsse eignen sich dafür.

Oder Sonnenbrillen, deren Gläser oft perfekte Spiegelungen bieten. In Großstädten hast du oft Wolkenkratzer, in denen sich andere Gebäude spiegeln. Alles spannende Aufnahmen!

Hast du eine Sonnenbrille dabei? Halte sie vor die Kamera und fotografiere hindurch. Oft entstehen dabei tolle Tönungen und minimieren den Kontrast zwischen hell und dunkel. Das Bild wirkt viel harmonischer und wärmer. 

Achte auf Symmetrie und Linien

Das menschliche Auge wird bei Linien und Symmetrien auf ein bestimmtes Objektiv gelenkt. Symmetrien nimmt das Auge als harmonisch wahr. Ideen sind Treppe, Häuserfassaden, Gleise, Straßen oder ein Pfad. Durch diese Linien wird die Tiefenwirkung des Fotos verstärkt.

Symmetrisch ist ein Bild zum Beispiel, wenn die Hälfte eines Bilder das Spiegelbild der anderen abbildet.

Nutze ein Handy-Stativ

Verwende ein Stativ fürs Handy. Manchmal ist es für bestimmte Aufnahmen sehr praktisch. Es eignet sich für Fotos mit Nachtmodus oder Langzeitbelichtung, für Selfies oder natürlich Videos.

Ich nutze folendes Stativ für die richtige Kamera von Peak Design (Traveller Tripod). Dieser kommt mit einer Halterung fürs Smartphone. Der Hersteller ist einfach genial, denn alles ist durchdacht. Sogar ans Handy wird gedacht.

Als günstige Alternative nutze ich einen Gorillapod als Handy-Stativ. Diesen kannst du an Objekten befestigen und somit auch andere Perspektiven bekommen (im Baum oder an Geländern).

Achte darauf, dass dein Handy-Stativ einen Kugelkopf besitzt. Damit kannst du dein Handy in alle möglichen Aufnahmesituationen fixieren. 

Bildbearbeitung am Smartphone

Siehst du oft Fotos auf Instagram oder Facebook und wunderst dich, warum die Qualität so brilliant ist? Unterschätze die Nutzung von Apps zur Bildbearbeitung am Handy nicht. Alle bekannten Fotografen oder Instagramer nutzen Apps zur Nachbearbeitung.

Kleine Änderungen haben eine große Wirkung! Die Informationen im Bild sind immer vorhanden, dank Apps kannst du diese besser herausarbeiten. Um die ideale Nachbearbeitung zu gewährleisten, musst du dein Bild im RAW Modus aufnehmen. Diese geht am iPhone nur über die App Lightroom von Adobe. Als Nutzer der Adobe Cloud ist die App für mich kostenlos. Willst du eine noch bessere Bildqualität solltest du die App nutzen.

Apps zur Nachbearbeitung am Smartphone

Zur Nachbearbeitung der Bilder am Handy nutzen wir unterschiedliche Apps. Jeder hat einen Favoriten.

Ich nutze gerne Adobe Lightroom oder VSCO. Für VSCO bezahlst du einen Jahresbeitrag, um alle Funktionen (mit Video Bearbeitung) nutzen zu können. 

Hannahs Favorit ist Darkroom. Sie beschreibt die App als “Lightroom für Anfänger”.

Alternativ gibt es noch Snapseed, welches wir früher genutzt haben. Probiere unterschiedliche Apps aus und nutze die Anwendung die dir am besten gefällt.

Um ungewünschte Flecken oder Personen aus dem Bild zu entfernen nutzen wir die App TouchRetouch (2,29 Euro). 

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